Grundlage für die zukünftige Planung der Lenkung der verschiedenen Verkehrsteilnehmer:innen sollte unserer Auffassung nach der zu überarbeitende Verkehrsentwicklungsplan sein. Hier sind die Städte Gera und Hagen mit gutem Beispiel vorangegangen. Unser Delmenhorster Verkehrsentwicklungsplan aus dem Jahre 2014 muss an die Vorgaben der Beschlüsse zur Klimamusterstadt, des Lärmaktionsplans, des integrierten Stadtentwicklungskonzepts und des Einzelhandelskonzepts angepasst werden. Dies muss laufend und kontinuierlich geschehen, durch eine engagierte Zusammenarbeit aller Akteure vor Ort. Daher sollen bei der Neukonzeption des Verkehrskonzepts zahlreiche Akteure in Form von Workshops und Expertengesprächen intensiv beteiligt werden. Einen entsprechenden Antrag haben wir bereits gestellt.
Die verkehrsberuhigten Zonen in den Wohngebieten sollen ausgebaut und vereinheitlicht werden. In jeder Tempo-30-Zone muss einheitlich die Rechts-vor-Links Regel gelten. Eventuell bestehende Vorfahrtsstraßenregelungen sollen zurückgenommen werden. Der LKW-Verkehr soll nach Möglichkeit aus den Wohngebieten herausgehalten und auf die Hauptachsen der Stadt verlagert werden. Wo es möglich ist, wollen wir Kreuzungen durch den Umbau in Kreisverkehre umgestalten.
Die Ampelschaltungen auf den Hauptstraßen sollen so synchronisiert werden, dass hier eine “Grüne Welle” bei Tempo 50 möglich ist und ankommende Busse der Delbus bevorzugt “Grün” bekommen. Ebenso müssen die Grünphasen für die Fußgängerampeln so gestaltet sein, dass sowohl kurze als auch alte Beine ohne Hetze die Straße überqueren können. Da dies leider nicht überall der Fall ist, muss hier nachgesteuert werden.
Wir wollen alle Verkehrsteilnehmer:innen gleichberechtigt behandeln und setzen uns deswegen für eine Sanierung und den Ausbau der Fahrradwege unserer Stadt ein.
Durch die zunehmende Nutzung von Pedelecs wächst auch hier der Bedarf nach Lademöglichkeiten und der sicheren Unterbringung dieser hochpreisigen Räder. Daher möchten wir den Bestand an Fahrradboxen am Hauptbahnhof und am Bahnhof Heidkrug ausbauen und dort Lademöglichkeiten anbieten.
Um den öffentlichen Personennahverkehr zu stärken, schlagen wir die Prüfung des Angebots der fahrscheinlosen Benutzbarkeit der Angebote der Delbus vor. Unseren Berechnungen nach könnte für eine Pauschale von 60 Euro im Jahr jede® Einwohner:in Delmenhorsts fahrscheinlos auf den Strecken der Delbus unterwegs sein.
Um den Umstieg von Verbrennermotoren auf alternative Energieträger zu beschleunigen, halten wir den Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur auf den bewirtschafteten Parkplätzen für notwendig. Ferner soll in neuen Baugebieten von vornherein eine entsprechende Anzahl an Lademöglichkeiten für Elektromobilität im öffentlichen Raum vorgesehen werden. Neue Taxi-Konzessionen sollen nur noch an Fahrzeuge mit lokal emissionsfreien Antrieben (übergangsweise auch Hybridfahrzeuge) vergeben werden. Mittelfristig sollen Konzessionen für Taxis mit Verbrennungsmotor komplett auslaufen, angefangen mit den Fahrzeugen mit dem höchsten Treibstoffverbrauch. Gleiches gilt auch für andere Personenbeförderungsunternehmen. Taxistände sollen in der Zwischenzeit flächendeckend mit E‑Ladesäulen ausgestattet werden.
Um die Vernetzung der unterschiedlichen Mobilitätsangebote untereinander zu erreichen, schlagen wir vor, die Möglichkeit zu schaffen, Online (ggf. über eine App) wichtige Informationen und Buchungsmöglichkeiten für die verschiedenen Angebote (z. B. der Delbus, des VBN, Car-/Rollersharing, Taxibuchungen usw.) bereitzustellen. Auch die Berücksichtigung von Staumeldungen, ein Zeit- und Kostenvergleich (verkehrssituationsabhängig) sowie die Einbindung der Parkraumbewirtschaftung (Buchung und Abrechnung von Parkplätzen) und das Radboxenprojekt sollen möglich sein.