in eigener Sache

Graft­vernäs­sung — Pres­se­mit­tei­lung der DL²

Zusammenfassung

So ist es an der Zeit, den Rats­be­schluss aus 2015 zum Abpum­pen des Graft-Ober­flä­chen­was­sers zu prü­fen und zu revi­die­ren. Und zu erken­nen, dass eine Trink­was­ser­för­de­rung dort kei­nen Sinn macht. „Dort Trink­was­ser zu för­dern und es kos­ten­in­ten­siv auf­zu­be­rei­ten, eine rie­si­ge Indus­trie­an­la­ge in ein Natur­schutz- und Moor­ge­biet zu stel­len, ist nicht nur unwirt­schaft­lich, son­dern auch kli­ma­schäd­lich“, ergänzt D’Ambrosio.

Wiekhorner Wiesen (c) Stadt Delmenhorst
Wiekhorner Wiesen (c) Stadt Delmenhorst

Die Grup­pe DL² ist ver­wun­dert über die Reak­ti­on einer ande­ren Frak­ti­on zu den neu­es­ten Ent­wick­lun­gen zum The­ma Graft­wie­der­vernäs­sung und Abkehr von den Plä­nen einer Trink­was­ser­för­de­rung in der Graft.

„Es ist nie rich­tig, den Über­brin­ger einer schlech­ten Bot­schaft zu tadeln“, so die Grup­pen­spre­che­rin Isa­bel D’Ambrosio im Hin­blick auf die har­sche und unsach­li­che per­sön­li­che Kri­tik am Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke. „Es gibt seit dem letz­ten Jahr eine neue Rechts­la­ge. Der Schutz der Moo­re ist seit 2022 expli­zit im Nie­der­säch­si­schen Kli­ma­ge­setz (NKli­maG) ver­an­kert. Aktu­el­le Stu­di­en las­sen erken­nen, dass feuch­te Moor­ge­bie­te nach­weis­lich CO₂ bin­den und man mit ihrem Schutz einen ent­schei­den­den Bei­trag zum Kli­ma­schutz leis­ten kann. 

„Die Wiek­hor­ner Wie­sen sind Moor­ge­biet, und wenn sie tro­cken lie­gen, geben sie Treib­haus­ga­se an die Umge­bung ab. Im feuch­ten Zustand hin­ge­gen bin­den sie die­se“, ergänzt Hart­mut Rosch, lang­jäh­ri­ges Mit­glied im Umwelt­aus­schuss. „Ein wei­te­rer posi­ti­ver Effekt ist die Ver­duns­tungs­käl­te, die über den wie­der­vernäss­ten Wiek­hor­ner Wie­sen ent­ste­hen wür­de und auf­grund der Haupt­wind­rich­tung in der Innen­stadt die Tem­pe­ra­tur nach­weis­lich sen­ken kann. Das wird uns künf­tig in hei­ßen, tro­cke­nen Som­mern hel­fen“, schließt Rosch.

So ist es an der Zeit, den Rats­be­schluss aus 2015 zum Abpum­pen des Graft-Ober­flä­chen­was­sers zu prü­fen und zu revi­die­ren. Und zu erken­nen, dass eine Trink­was­ser­för­de­rung dort kei­nen Sinn macht. „Dort Trink­was­ser zu för­dern und es kos­ten­in­ten­siv auf­zu­be­rei­ten, eine rie­si­ge Indus­trie­an­la­ge in ein Natur­schutz- und Moor­ge­biet zu stel­len, ist nicht nur unwirt­schaft­lich, son­dern auch kli­ma­schäd­lich“, ergänzt D’Ambrosio.

Vor allem befürch­tet die Grup­pe DL², dass ein sol­ches Was­ser­werk nach gel­ten­der Rechts­la­ge über­haupt nicht geneh­mi­gungs­fä­hig ist. 

Ver­wun­der­lich ist auch die Auf­fas­sung, dass ein Was­ser­werk die Graft ent­wäs­sern soll. Ein Was­ser­werk dient gemäß Was­ser­haus­halts­ge­setz (WHG) der Gewin­nung von Trink­was­ser als Auf­ga­be der Daseins­vor­sor­ge. Die Tro­cken­le­gung von Moor­ge­bie­ten als Haupt­zweck ist gesetz­lich nicht vorgesehen. 

Die per­sön­li­che Kri­tik am Geschäfts­füh­rer der SWD sei­tens der CDU Stadt­rats­frak­ti­on ist auch unsach­lich, weil Sal­men qua Amt gegen­über dem Auf­sichts­rat und dem Gesell­schaf­ter Stadt Del­men­horst die Ver­pflich­tung hat, die mög­li­chen Risi­ken einer sol­chen Inves­ti­ti­on (Bau eines Was­ser­werks) auf­zu­zei­gen und zu benennen.

Dass die SWD sich dabei fach­li­che Exper­ti­se von einem renom­mier­ten Moor­for­scher holt, der das Gebiet gründ­lich vor Ort unter­sucht hat, zeigt, dass hier nur die Fak­ten berück­sich­tigt wer­den sol­len und per­sön­li­che Mei­nun­gen im Hin­ter­grund bleiben. 

„Es ist sehr gut, dass Herr Sal­men nicht nur in den Augen der CDU ein Kli­ma­ret­ter ist“, stellt Isa­bel D’Ambrosio klar und ergänzt: “Wir sind die Entscheider:innen im Rat, und wir soll­ten alle Kli­ma­ret­ter sein. JEDER und JEDE muss sich für den Kli­ma­schutz ein­set­zen, egal in wel­cher Posi­ti­on oder Funk­ti­on. Den Kli­ma­wan­del ein­zu­gren­zen, ist eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che Aufgabe!”

Befremd­lich bleibt, dass aus­ge­rech­net eini­ge aktu­el­le und ehe­ma­li­ge Rats­po­li­ti­ker das völ­lig anders sehen. 

Damit die Häu­ser der Anrai­ner der Wiek­hor­ner Wie­sen durch die Wie­der­vernäs­sung kei­nen Scha­den neh­men, bean­tragt die Grup­pe DL², die­sen Haus­ei­gen­tü­mern finan­zi­el­le Mit­tel für die Abdich­tung ihrer Kel­ler zur Ver­fü­gung zu stellen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.