Leit­plan­ke Gesund­heit und Pflege

Der Erhalt unse­res Kran­ken­hau­ses, den Neu­start in allei­ni­ger kom­mu­na­ler Hand und der Pla­nungs­fort­schritt für den Kran­ken­haus­neu­bau sind Mei­len­stei­ne für die sta­tio­nä­re Gesund­heits­ver­sor­gung in Del­men­horst und im Umland. Das Kran­ken­haus ist auf einem guten Weg und wir sehen der Zukunft erwar­tungs­voll ent­ge­gen. Dabei wol­len wir beson­ders dar­auf ach­ten, dass es nicht zu unnö­ti­gen Ver­zö­ge­run­gen und Kos­ten­stei­ge­run­gen kommt. Die hoch qua­li­fi­zier­te, medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung ist über die Stadt­gren­zen hin­aus bekannt. Die­se dau­er­haft sicher­zu­stel­len, ist uns eben­so ein Anlie­gen, wie die finan­zi­el­le Sta­bi­li­tät des kom­mu­na­len Krankenhauses. 

Wir ste­hen dafür ein, dass die Trä­ger­schaft auch zukünf­tig ein­zig in kom­mu­na­ler Hand blei­ben wird, denn die Gesund­heits­ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung durch ein leis­tungs­fä­hi­ges, moder­nes Kran­ken­haus ist, unse­rer Auf­fas­sung nach, Teil der Grund­ver­sor­gung und damit die Auf­ga­be der öffent­li­chen Hand.

Mit dem Neu­bau wird unser Kran­ken­haus eines der Moderns­ten in Deutsch­land und ein Her­aus­stel­lungs­merk­mal für unse­re Stadt. Wir müs­sen dar­auf ach­ten, dass es nicht, wie in der Ver­gan­gen­heit, zu Inves­ti­ti­ons­staus kommt. 

Ein Kran­ken­haus in kom­mu­na­ler Trä­ger­schaft ist nicht nur ein gro­ßer Arbeit­ge­ber für die Regi­on, son­dern sichert auch Arbeit zu fai­ren, tarif­lich abge­si­cher­ten Rah­men­be­din­gun­gen. Wir wol­len gutes medi­zi­ni­sches Per­so­nal anwer­ben und hal­ten kön­nen. Daher för­dern wir klei­ne Woh­nun­gen für neu fest ange­stell­tes Per­so­nal in unmit­tel­ba­rer Nähe des Kran­ken­haus­ge­län­des. Damit schaf­fen wir eine wei­te­re güns­ti­ge Rah­men­be­din­gung zur Per­so­nal­ge­win­nung. Wir wer­den die Attrak­ti­vi­tät für die Mitarbeiter:innen weit­ge­hend ver­bes­sern, z. B. im Sin­ne der „Work-Life-Balan­ce“, der Fami­li­en­freund­lich­keit, aber auch durch orts­na­he Fort- und Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten für das ärzt­li­che, pfle­gen­de und tech­ni­sche Personal.

Ein ähn­lich wich­ti­ger Bereich ist die ambu­lan­te Ver­sor­gung der Del­men­hors­ter. Die nie­der­ge­las­se­nen Ärz­te vor Ort sowie die Medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­zen­tren (MVZ) in der Wes­ter­stra­ße und am Kran­ken­haus, sichern eine best­mög­li­che ambu­lan­te Gesund­heits­ver­sor­gung vor Ort. Trotz­dem ist es für die Bürger:innen schwie­rig, eine neue Haus­ärz­tin oder Haus­arzt zu fin­den. Die bestehen­den Pra­xen sind an der Gren­ze ihrer Belast­bar­keit ange­langt. Gleich­zei­tig erklärt heu­te schon die Kas­sen­ärzt­li­che Ver­ei­ni­gung, dass in den nächs­ten 10 Jah­ren ca. 1/3 der nie­der­ge­las­se­nen Ärz­te in Ruhe­stand gehen wer­den, ohne dass aus­rei­chend neue Mediziner:innen zur Ver­fü­gung ste­hen wer­den. Wir soll­ten daher drin­gend die Attrak­ti­vi­tät von Del­men­horst für nie­der­las­sungs­wil­li­ge Ärz­tin­nen und Ärz­te ver­bes­sern. Dafür müs­sen wir den Kon­takt zur Kreisstelle/Bezirksstelle der kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung suchen und auch eng mit dem Ärz­te­ver­ein in Del­men­horst zusam­men­ar­bei­ten, um dem Fach­kräf­te- und Haus­ärz­te­man­gel unse­rer Stadt aktiv ent­ge­gen­zu­wir­ken. Wir för­dern die Anstel­lung von Fach­ärz­ten und ‑Ärz­tin­nen für All­ge­mein­me­di­zin bei den MVZ, um den Haus­ärz­te­man­gel auszugleichen. 

Es gilt die Selbst­hil­fe­grup­pen zu unter­stüt­zen und zu för­dern, da sie Leis­tun­gen und Ange­bo­te bün­deln, die die Kom­mu­ne allein nicht auf­stel­len kann. Wir kön­nen uns hier eine Zusam­men­ar­beit mit den ört­lich ansäs­si­gen Pfle­ge­schu­len eine Erwei­te­rung der Aus­bil­dungs­an­ge­bo­te zum Bei­spiel auch für Stu­di­en­gän­ge wie Public Health in Olden­burg vorstellen. 

Zur Attrak­ti­vi­tät von Del­men­horst als „Mit­tel­zen­trum“ zwi­schen Olden­burg und Bre­men könn­te die Ansied­lung von Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­ten (auch im fachhochschulischen/ uni­ver­si­tä­ren Bereich) bei­tra­gen. Dazu könn­ten z. B. durch ent­spre­chen­de Ange­bo­te uni­ver­si­tä­re Struk­tu­ren aus Olden­burg oder Bre­men nach Del­men­horst ver­la­gert wer­den, z. B. aus dem Bereich der Pfle­ge- und/oder Gesund­heits­wis­sen­schaf­ten. Wir wer­den ein Pro­gramm auf­le­gen, dass es Medi­zin­stu­die­ren­den erlaubt, sich im Rah­men ihres Stu­di­ums in unse­rem Kran­ken­haus aus­bil­den zu lassen.

Ambu­lan­te und sta­tio­nä­re Pflege

Im Bereich der Pfle­ge erken­nen wir an, dass die Grup­pe der zu Hau­se pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen die größ­te Grup­pe der Pfle­gen­den dar­stellt. Die­sen Men­schen wol­len wir nach Mög­lich­keit hel­fen, ihrer schwe­ren Auf­ga­be gerecht zu wer­den, in dem bei Bedarf aus­rei­chend Tages­pfle­ge­plät­ze und Kurz­zeit­pfle­ge­plät­ze zur Ver­fü­gung stehen.

Es sol­len Räu­me geschaf­fen wer­den, in denen ein Aus­tausch zwi­schen exami­nier­ten Fach­kräf­ten und den pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen statt­fin­den kann. Der Zugang zu die­sen Räu­men des Aus­tau­sches muss ohne Hin­der­nis­se mög­lich sein.

Die Anzahl an voll­sta­tio­nä­ren Pfle­ge­plät­ze soll­te nach Mög­lich­keit mit den Nach­bar­ge­mein­den abge­stimmt und mit den vor­han­de­nen Mit­teln gesteu­ert wer­den, auch wenn der gesetz­li­che Rah­men hier­für kaum noch Mög­lich­kei­ten eröffnet.

Die vor­han­de­nen Pfle­ge­schu­len in Del­men­horst sol­len bei der Schaf­fung wei­te­rer Aus­bil­dungs­plät­zen und in der Aus­bil­dung gestärkt wer­den. Neben die­ser För­de­rung von Aus­bil­dung wer­den wir uns für eine gerech­te und aus­kömm­li­che Bezah­lung der Pfle­ge­kräf­te ein­set­zen, auch ohne dass die­se auf die Zula­gen für Son­der­diens­te an Fei­er­ta­gen, wie Ostern und Weih­nach­ten ange­wie­sen sind. Applau­die­ren und war­me Wor­te rei­chen nicht aus. Es darf nicht sein, dass Pfle­ge­kräf­te außer­halb von tarif­li­chen Ver­gü­tungs­sys­te­men ent­lohnt wer­den. Tarif­li­che Ver­gü­tung ist unse­re Min­dest­for­de­rung. Die städ­ti­schen Mög­lich­kei­ten sind zwar begrenzt, aber über die Pfle­ge­satz­ver­hand­lun­gen in hohem Maße beeinflussbar.

Mit einer guten tarif­li­chen Bezah­lung wird die Arbeit in der Pfle­ge inter­es­san­ter, und durch die fort­lau­fen­de Qua­li­fi­ka­ti­on wird die Qua­li­tät auf dem guten hohen Stand gehal­ten und verbessert.