Ich möchte Sie herzlich einladen, sich über meine Ziele als ihre zukünftige Oberbürgermeisterin für Delmenhorst zu informieren. Gerne diskutiere ich mit Ihnen über jeden einzelnen Punkt und nehme natürlich jede Ihrer Anregungen gerne auf. Also, treffen wir uns, Online oder, sobald es wieder geht, auch persönlich.
Ich lebe sehr gerne mit meinem Mann, unseren beiden Kindern und unseren Haustieren in Delmenhorst. Seit mehr als sieben Jahren gestalte ich ehrenamtlich aktiv die Kommunalpolitik vor Ort als Mitglied des Delmenhorster Stadtrats und als Beigeordnete mit.
Ich bin Jahrgang 1970, also gerade fünfzig Jahre alt geworden und arbeite seit mehr als 30 Jahren in der Finanzverwaltung. 1989 habe ich dort mein Duales Studium Steuerrecht begonnen und absolviert, danach Rechtswissenschaften studiert und vor einiger Zeit (2018) meinen Masterabschluss in Kriminologie und Kriminalistik erlangt.
Seit vielen Jahren arbeite ich in der Bremer Finanzverwaltung im Bereich der Steuerfahndung.
Finanzen und Bilanzen, Recht, Wirtschaft und Haushalt sind daher in der Kommunalpolitik lange meine Schwerpunktthemen gewesen. Mir ist es wichtig, den städtischen Haushalt auch in den kommenden Jahren bedarfs- und sachgerecht aufzustellen. Als Fraktionsvorsitzende bin ich seit 2016 mit allen Themen von Belang vertraut. Für die Rettung des Krankenhauses und die Überführung in eine neue städtische Gesellschaft habe ich mich stark eingesetzt und bin stolz, dass sich unsere Erwartungen übererfüllt haben.
Als früheres Mitglied des Aufsichtsrates des Krankenhauses verfolge ich aktiv und mit großem Interesse die Neubauplanungen und die geplante Förderkulisse. Die stationäre Gesundheitsversorgung der Delmenhorster Bürgerinnen und Bürger durch unser eigenes städtisches Krankenhaus halte ich für unverzichtbar.
Meine Aufgaben als frühere Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Delmenhorst habe ich gerne und mit viel Engagement ausgeübt. Es freut mich als Mitglied des Aufsichtsrates auch sehr, ein so großes und gesundes städtisches Unternehmen wachsen zu sehen, und ich bin überzeugt davon, dass die Stadtwerke unsere Stadt bei der Klimawende kompetent begleiten werden.
Die örtliche Wirtschaft, Gewerbeneuansiedlungen und Unternehmensgründungen sind ebenfalls eine Herzensangelegenheit, denn Unternehmen bieten Arbeitsplätze für Delmenhorster Bürgerinnen und Bürger. Durch meine langjährige Tätigkeit als Vorsitzende des Aufsichtsrats der Delmenhorster Wirtschaftsförderungsgesellschaft bin ich mit diesen Themen sehr vertraut. Dabei habe ich auch festgestellt, dass eine gut aufgestellte, funktionierende Schullandschaft auch und gerade ausschlaggebend sein kann für eine Standortentscheidung, denn Unternehmen siedeln sich gerne dort an, wo ihre (zukünftigen) Mitarbeitenden gute Bildungschancen für ihre eigenen Kinder sehen. Und wo sie aus den gut ausgebildeten Schulabsolventinnen und =Absolventen gute Auszubildende / Berufsanfänger rekrutieren können.
Als berufstätige Mutter (unsere Kinder sind 11 und 13) kenne ich hautnah die Herausforderungen, denen berufstätige Eltern und vor allem berufstätige Mütter gegenüberstehen. Daher unterstütze ich nachdrücklich die Planungen der Stadtverwaltung, jedes Jahr eine neue Kindertagesstätte zu eröffnen, um dem Betreuungsbedarf strukturell gerecht zu werden.
Es soll jedem Menschen in Delmenhorst möglich sein zu arbeiten und gleichzeitig Familie zu haben. Deshalb sind auch die Ganztags-Betreuungsangebote an den Schulen zu erweitern.
Mir ist es wichtig, gute Dinge für unsere Stadt voranzubringen.
Die stationäre Gesundheitsversorgung in Delmenhorst ist durch unser Krankenhaus gesichert. Ich bin froh, dass wir unser Krankenhaus wieder in kommunale Trägerschaft übernommen haben. Es ist auf einem guten Weg, und wir können erwartungsvoll dem Neubau entgegensehen. Ich stehe hinter unserem Krankenhaus und setze mich weiterhin dafür ein, dass es sich positiv entwickelt. Wichtig ist für unsere Stadt und die umliegende Region auch, dass es ein großer Arbeitgeber mit wachsenden Beschäftigtenzahlen und fairen Arbeitsbedingungen ist.
Der geplante Neubau ist ein Alleinstellungsmerkmal für Delmenhorst. In wenigen Jahren ein so modernes Krankenhaus hier vor Ort zu haben, erfüllt mich mit Stolz.
Es freut mich, dass wir in Delmenhorst eine gute soziale Infrastruktur haben. Es gibt viele gut funktionierende Angebote für Kinder, Familien, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Für ältere Menschen und Menschen mit Förderbedarf gibt es entsprechend den besonderen Erfordernissen angepasste Angebote.
Einen Großteil der Aufgaben übernehmen neben der Stadtverwaltung die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände — kurz AGFW. Ich bin froh, dass sie diese Aufgaben routiniert und professionell übernommen haben. Ihre hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sind hier aus der Region und kennen sich in Delmenhorst aus. Daher können sie ihre Tätigkeiten effizient, mit Herzblut und bürgernah ausüben. Damit dies so bleibt, werde ich mich weiterhin dafür einsetzen.
In Delmenhorst wohnen viele Familien mit Kindern. Für sie ist eine qualitativ gute und verfügbare Kinderbetreuung wichtig, damit die Eltern ihrer Erwerbstätigkeit nachgehen können. Daher setze ich mich für den Ausbau von Kindertagesstätten, Krippen und Horte ein. Das allein genügt aber nicht. Es müssen Möglichkeiten gefunden werden, dass auch das Fachpersonal vorhanden ist, um die Kinder entsprechend zu betreuen. Auch die Schulen müssen modernisiert werden. Dazu gehört die Renovierung und die Digitalisierung, genauso wie der Ausbau von Schulen. Räume müssen so hergerichtet werden, dass sie in der Größe den Anforderungen der Klasse nachkommen. Sowohl im Bereich der Kindertagesstätten, als auch den Schulen, ist die Inklusion immer mitzudenken.
Ein gesundes Mittagessen für Grundschulkinder und auch ältere Schülerinnen und Schüler, sollte verfügbar und erschwinglich sein. Ich halte ein warmes Essen täglich für ein sehr wirksames Instrument gegen Kinderarmut.
Besonders am Herzen liegt mir der Neubau einer neuen Förderschule. Unsere Förderschule kann den Kapazitäten in keiner Weise mehr gerecht werden. Die Klassen sind überfüllt und die Räume zu klein. Die Aufteilung auf derzeit drei Standorte ist sowohl für Lehrkräfte, als auch die Schüler nicht haltbar. Daher fordere ich einen zügigen Neubau und gleichzeitig die Prüfung, ob die derzeitigen Gebäude in der Nachnutzung für Hort- oder Krippeneinrichtungen genutzt werden können.
Menschen brauchen Wirtschaft — Wirtschaft braucht Menschen
Ich wünsche mir, dass unsere Innenstadt als Ort zum Einkaufen und Leben neu gedacht wird. Seit Jahren beklagen wir leere Ladenlokale. Wenn man abends die Lange Straße vom Schweinemarkt bis zum Citycenter entlangläuft und an den Gebäuden hochschaut, sieht man nur wenige erleuchtete Fenster.
Gleichzeitig haben wir mitten in der Stadt das Hertie — Gelände sowie das Gelände des ehemaligen Josef Hospitals an der Westerstraße. Hier könnten Wohnungen und Lebensräume für Menschen aller Altersgruppen entstehen, die kurze Wege lieben, die vielleicht auch auf ein eigenes Auto verzichten und gerne die Vorteile unseres guten ÖPNV-Netzes nutzen wollen. Vor allem kleinere Wohnungen könnten für diese Menschen auf diesen beiden “Sahne”-Grundstücken entstehen. Die Menschen, die dort wohnen, gehen in die Innenstadt und kaufen dort ein. So würden die bestehenden Läden aufblühen und es könnten neue entstehen. Wohnungen für Seniorinnen und Senioren in unmittelbarer Nähe zum MVZ, würden den Bedürfnissen der Bevölkerung entgegenkommen. Ein Mix der Generationen aus Jung und Alt, könnte ein Zukunftsmodell für innovative Lebensformen in der Innenstadt darstellen.
Eine KiTa mit Krippe und Hort ist an diesen Orten wichtig und sinnvoll.
Wenn die Menschen zurück in der Innenstadt sind und ihre Kaufkraft dort bleibt, haben Unternehmen jetzt und in Zukunft bessere Perspektiven. Neues Leben, spannende ökonomische Modelle und abwechslungsreiche Freizeit- und Erlebnisangebote können sich hier entwickeln und sich gegenseitig befruchten.
Ich möchte zügig mit der Beplanung und Gestaltung der beiden Grundstücke beginnen. Je eher, desto besser.
Zusätzlich gibt es in Innenstadtnähe die Freifläche an der Stedinger Straße / Ecke Nordwollestraße. Ein ideales Quartier für Studierende und Auszubildende, in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof und zum ZOB. Auch hier sollten Planung und Gestaltung zügig Formen annehmen.
In der Fußgängerzone sind viele Ladenlokale ungenutzt. Ich werde versuchen, die Eigentümer zu motivieren, die Leerstände Delmenhorster Vereinen, Selbsthilfegruppen und Existenzgründern befristet zur Verfügung zu stellen. Diese können dann ihre Angebote vorstellen und damit die Innenstadt beleben. Durch die wechselnden Angebote wird es wieder ein neues Erlebnis sein, die Lange Straße und die Bahnhofstraße entlang zu flanieren. Das kommt dann auch den Eigentümern auf Dauer wieder zugute.
“Delmenhorst ist keine Insel”
Delmenhorst ist ein Mittelzentrum, mit gutem Fernverkehr- und ÖPNV-Anschluss. Unsere Stadt ist zwischen den Metropolen Bremen und Oldenburg strategisch gut gelegen. Wir sind Mitglied der Metropolregion Nordwest, die sich von der Nordsee bis Hannover erstreckt. Ihre Wurzeln reichen bis in die Zeit Napoleons zurück.
Unsere Stadt ist auch Mitglied im Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen, einem Verbund von Städten und Gemeinden mit mehr Einwohnern als Luxemburg.
Trotzdem ist der Gesprächsfaden zwischen Delmenhorst und seinen Nachbarn in den letzten Jahren abgerissen und auch nicht wieder aufgenommen worden.
Eines meiner Ziele als Oberbürgermeisterin wird es daher sein, hier wieder zu einem interkommunalen Austausch mit den umliegenden Gemeinden zu kommen. Dort, wo es den Beteiligten sinnvoll erscheint, strebe ich für Delmenhorst an, dass wir gemeinsame Projekte aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens diskutieren und anstoßen.
Ich wünsche mir insbesondere, dass Beispiele gelungener, interkommunaler Projekte, wie das Regionale Umweltzentrum Hollen (RUZ) und der Zweckverband Verkehrsverbund Niedersachsen/Bremen für den ÖPNV (ZVBN), weiter ausgebaut und gefördert werden.
Ich sehe Delmenhorst gegenwärtig und zukünftig als festes und aktives Mitglied der Metropolregion Nordwest und des Kommunalverbundes Niedersachsen/Bremen, dessen Sitz im Herzen von Delmenhorst ich nicht missen möchte.
Im Hinblick auf die Herausforderungen, denen Städte und Gemeinden sich in naher Zukunft stellen müssen, steht für mich fest, dass wir viele dieser Aufgaben und Herausforderungen nur gemeinsam stemmen können.
Für alle diese Dinge ist ein guter “Draht nach oben” wichtig. Delmenhorst profitiert davon, wenn in Hannover, Berlin, Brüssel und auch Straßburg unsere Interessen bestmöglich vertreten werden.
Deshalb werde ich mich dafür einsetzen, die Kanäle in das Land, den Bund und nach Europa weiter zu pflegen. Ein guter und vertrauensvoller Austausch mit den lokalen Abgeordneten im Land- und Bundestag, sowie im Europaparlament ist für mich selbstverständlich.
Denn: Delmenhorst ist keine Insel.
Es gibt nur eine Chance, dem Klimawandel zu begegnen:
“Delmenhorst muss Klimamusterstadt werden.”
Wir können hier vor Ort ganz entscheidend dazu beitragen, dem Klimawandel aktiv zu begegnen. Delmenhorst kann Vorreiter sein, ob bei Dachflächenbegrünung, Blühstreifen, einem gut ausgebauten, fahrscheinlosen ÖPNV, einem guten Radwegenetz — auch in die Nachbarkommunen und neuen Wohnquartieren mit regenerativen Energiequellen. Es gibt viele Möglichkeiten, den Klimawandel aktiv als Chance anzupacken. Ein Vorzeigeobjekt ist die Delmenhorster Bürgersolargenossenschaft, die Photovoltaik auf vielen privaten und auch öffentlichen Hausdächern in Delmenhorst betreibt und mit moderner Technik regenerativ aus Sonnenenergie Strom gewinnt.
Entscheidend ist auch die Wegbereitung für E‑Mobilität. Individualverkehr als Ergänzung zu einem guten ÖPNV wird es weiterhin geben. Der Umstieg auf Fahrzeuge mit alternativen Energiespeichern (Batterie, Wasserstoff) soll durch geeignete Lademöglichkeiten an zahlreichen Stellen in der Stadt erleichtert werden. Auch im Bereich der Nutzfahrzeuge sollen die städtischen Töchter einen Umstieg prüfen und anstreben.
Eine so große und vielfältige Stadt wie Delmenhorst verdient ein breites Kulturangebot. Das “Kleine Haus” wird nach seiner Renovierung wieder viele Gäste anziehen. Ein großes Kino, viele Orte für Kleinkunst, Lesungen, aber auch große Bühnen beim Stadtfest und anderen Open-Air-Veranstaltungen prägen das gute Image, das Delmenhorst als Veranstaltungsort in den letzten Jahren aufgebaut hat. Ich möchte dies erhalten und fördern. Die stadteigene Delmenhorster Wirtschaftsförderungsgesellschaft (dwfg) hat in den letzten Jahren Entscheidendes auf diesem Gebiet geleistet. Ich setze mich dafür ein, dass die Gesellschaft diese Aufgaben auch weiterhin ausübt und ausbaut.
Delmenhorst ist bunt und kulturell vielfältig. Hier sind Menschen aus vielen Nationen zuhause. Diese Vielfalt möchte ich herausstellen, indem wir ein regelmäßig stattfindendes “Fest der Kulturen” ausrichten.
Die Vorteile der Digitalisierung nutzen — Reform der Verwaltung
Die Stadt Delmenhorst hat mehr als tausend Mitarbeitende. Sie sind räumlich auf viele Standorte verteilt. Sie arbeiten engagiert und gut zusammen, auch wenn die Bedingungen nicht optimal sind.
Daher ist es sinnvoll, die Arbeitsabläufe und Strukturen innerhalb der Stadtverwaltung zu prüfen, damit die Mitarbeitenden unter den gegebenen Bedingungen effizienter arbeiten können. Gleichzeitig ist mir sehr wichtig, dass sich die Stadtverwaltung als “Dienstleister” sieht, als “Serviceeinheit” für die Menschen in Delmenhorst.
Die Digitalisierung von kommunalen Leistungen und Angeboten ist für mich ein ganz großes Thema.
Gerade die Corona-Pandemie hat uns allen deutlich gezeigt, wie wichtig die Digitalisierung der einzelnen Prozesse, auch in der Kommunikation zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Verwaltung, ist. Hier ist noch einiges zu tun, dessen ich mich gerne annehmen möchte. Ich möchte die barrierefreie, transparente und kundenfreundliche Art der Arbeit der Verwaltung weiter vertiefen. Mit Hilfe der verfügbaren technischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts soll die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung optimiert und damit die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger weiter gesteigert werden.
Die Digitalisierung von Serviceangeboten für Bürgerinnen und Bürger kann beispielsweise für die städtischen Bediensteten Zeit schaffen, die sie für andere Aufgaben benötigen. Dadurch sind die Vielzahl der Aufgaben leichter zu bewältigen.
Eine Erweiterung des digitalen Serviceangebotes für die Kunden der Verwaltung bedeutet auch für die Mitarbeitenden, stärker auf mobiles Arbeiten oder flexible Arbeitszeiten zurückgreifen zu können.
Die Digitalisierung von Prozessen in der Stadtverwaltung ist eine übergreifende Aufgabe, die alle Fachbereiche und Abteilungen umfasst. Daher möchte ich eine Stabsstelle einrichten, mit einem Aufgabenbereich “Digitalisierungsmanagement”. Diese Abteilung ist in alle Prozesse der Digitalisierung eingebunden. Ich möchte dadurch keine Insellösungen in einzelnen Abteilungen, sondern ein gut abgestimmtes Gesamtkonzept erreichen.
Die Zuschnitte der Fachbereiche und die Aufgabenverteilung möchte ich auf ihre Effizienz hin genauer untersuchen. Hier bieten sich besonders die neuen Zuschnitte in den Bereichen “Soziales” und “Bildung” an, die zu einigen Reibungsverlusten geführt haben und wo ich noch Verbesserungspotenzial sehe.
Ein weiteres wichtiges Thema ist für mich die Durchlaufzeit von Bauanträgen und Baugenehmigungen. Ich stelle mir vor, dass wir durch die Digitalisierung des Baugenehmigungsverfahrens, sowohl für die Stadtverwaltung, als auch für die Antragstellenden, die Verfahren deutlich verkürzen und vereinfachen können. Zum Beispiel könnten Bauanträge anhand einer digitalen “Checkliste” auf ihre Vollständigkeit geprüft werden. Fehlende Unterlagen können dadurch sofort nachgefordert werden. Städtische Bedienstete aus den verschiedenen Bereichen können digital auf die Unterlagen zugreifen, Rückfragen an die Antragstellenden stellen und dann ihr “grünes Licht geben”. Die Antragstellenden wären jederzeit über den Bearbeitungsstand ihres Verfahrens informiert und könnten fehlende Unterlagen oder Informationen schnell auf elektronischem Wege nachreichen. Viele zeitraubende Rücksprachen könnten entfallen, und das Verwaltungshandeln wäre stets transparent.
Die Digitalisierung weiterer Prozesse, wie z.B. die Beantragung von Elterngeld oder einer KFZ-Zulassung, könnten die Bearbeitungszeiten deutlich verkürzen.
Wir müssen bei der Digitalisierung der Verwaltung jedoch darauf achten, dass wir niemanden “abhängen”. Ich stelle mir im Bürgerservicecenter Terminals vor, an denen die digitalen Anträge bei Bedarf mit Unterstützung von städtischen Mitarbeitenden gestellt werden. Auch ein Online-Chat wäre sinnvoll und “kundenfreundlich”.
Der Gedanke der “Kundenfreundlichkeit der Verwaltung” beinhaltet für mich auch die Verwendung von “Leichter Sprache” in allen Publikationen der Stadt und für alle Bürgerangelegenheiten.
Die Stadtverwaltung Delmenhorst soll ein guter Arbeitgeber sein. Das beinhaltet für mich nicht nur die Sicherheit des Jobs, sondern auch die Tatsache, dass man seine Tätigkeit gerne ausübt. Ich möchte durch gute Auswahl und Fortbildung von Führungskräften dafür sorgen, dass gute und gut ausgebildete Mitarbeitende hier vor Ort in unserer Verwaltung Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten haben und somit nicht zu einer anderen Kommune wechseln. Ich strebe an, dass sie gerne und engagiert ihre jeweiligen Aufgaben erledigen und dadurch gute Arbeit leisten. Ich wünsche mir für sie gute und engagierte Führungspersonen, die ihr Potential erkennen und sie gut fördern. Dazu gehört, dass es für jeden Beschäftigten ein individuelles Personalentwicklungskonzept gibt.
Zusätzlich müssen wir eine Methode einführen, um qualitativ hochwertiges Personal für die Stadt zu gewinnen und dadurch auch die Folgen von altersbedingten Abgängen abzufedern.
Zuletzt, aber dennoch sehr wichtig zu nennen, ist für mich die Zusammensetzung des Verwaltungsvorstandes. Die Position des Kämmerers oder der Kämmerin ist von zentraler Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf die zukünftig notwendigen Investitionen (Krankenhausneubau, Schul- und KiTa-Bau und ‑Sanierung, Sportstättensanierung). Er oder sie sollte zum Verwaltungsvorstand gehören, ebenso wie die Leitung des Digitalisierungsmanagements. Ich befürworte ein eigenes Dezernat im Zuständigkeitsbereich der Oberbürgermeisterin, welches aus den Bereichen Personal und Finanzen, inklusive der städtischen Töchter besteht.
Ich stehe für ein klares “Ja” zu den Vereinen in unserer Stadt
Sportvereine sind wesentliche Akteure im Miteinander in Delmenhorst. Sie tragen vor allem durch ihre aktive Jugendarbeit wesentlich dazu bei, dass die Menschen in Delmenhorst sich zu gemeinsamen Aktivitäten zusammenfinden, gemeinsam Sport treiben und so ihre Freizeit gestalten. Vereine tragen einen großen Teil zur Integration bei. Im Sport zählt nicht, wer du bist und was du hast, sondern es verbindet ein gemeinsames Interesse. Dieses sollte einen höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft bekommen. Ich bin sehr stolz darauf, dass es hier viele, auch überregional, sehr erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler gibt.
Deswegen ist es mir sehr wichtig, die Sanierung und den Neubau der Sportstätten voranzutreiben.
Denn nur mit guten, modernen und sauberen Plätzen und Hallen ist es möglich, Sport zu treiben.
Ohne die vielen ehrenamtlich Tätigen wären Sportvereine, aber auch andere Vereine, sowie Initiativen und Selbsthilfegruppen nicht handlungsfähig.
Die in den Vereinen und Initiativen tätigen Bürgerinnen und Bürger tragen entscheidend dazu bei, dass wir uns in Delmenhorst gut aufgehoben fühlen, dass wir Gleichgesinnte treffen und gemeinsam etwas für die Allgemeinheit tun können.
Ich bin sehr glücklich darüber, dass das bürgerschaftliche Engagement hier in unserer Stadt so gut funktioniert. Ich setze mich deshalb dafür ein, dieses Engagement zu fördern. Ich wünsche mir ein Format, mit dem sich die genannten Akteure präsentieren und mit den Delmenhorsterinnen und Delmenhorstern, sowie untereinander austauschen können. Ein jährlicher Ehrenamts- und Vereinstag könnte so eine Plattform für ein noch besseres Miteinander sein.
Räumliche Situation der Verwaltung
Die mehr als tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Delmenhorst sind räumlich auf viele Standorte verteilt. Diese Tatsache erschwert in vielen Bereichen ihre Zusammenarbeit.
Für mich ist es unglücklich, dass heute die einzelnen Bereiche unsere Stadtverwaltung räumlich stark zersplittert sind. Durch diese Situation haben die Besucherinnen und Besucher häufig mehrere und längere Wege und auch Schwierigkeiten, sich zu orientieren. Auch für die Mitarbeitenden verschiedener Abteilungen sind die zahlreichen Standorte von Nachteil, denn sie können sich nicht persönlich austauschen. Hinzu kommt, dass die Stadt viele der Standorte angemietet hat, so dass hierfür laufend Kosten anfallen.
Ich strebe es daher an, die Mitarbeitenden der Verwaltung auf möglichst wenige, zentrale Standorte zu konzentrieren, die sich im Optimalfall im Eigentum der Stadt Delmenhorst befinden. Hierbei denke ich auch an die überfällige Erweiterung des Gebäudes am Hans-Böckler-Platz, an einen Neubau eines Verwaltungsgebäudes, die umfängliche Nutzung des heutigen Katasteramts und die Einrichtung eines “Technischen Rathauses” für die Bereiche ohne Kundenverkehr.
Geeignet wäre zum Beispiel ein Anbau an das ehemalige AOK-Gebäude im hinteren Bereich. Dort könnte man zusätzlich viele zentral gelegene Büroräume schaffen. Da der Flächenbedarf hier relativ gering wäre, würden die dort vorhandenen Parkplätze nicht erheblich gemindert.
Auf dem Gelände des ehemaligen JHD-Krankenhauses gibt es auch Gebäude, die sich gut als Büroräume für die Verwaltung nutzen ließen. Dafür spricht ihre zentrale Lage und die geringen Umbaumaßnahmen. Besucher und Mitarbeitende würden von der guten Erreichbarkeit profitieren.
Das Ziel soll sein, dass die Stadt, durch kurze Wege und zufriedene Mitarbeitende Vorgänge schneller bearbeitet, was den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt.
Ich wünsche mir mehr “buy local”
Unternehmen finden in Delmenhorst einen guten Standort für Handel und Dienstleistungen, aber auch für produzierendes Gewerbe. Die bestehenden Gewerbegebiete sind für den Fernverkehr über das Autobahnnetz gut erreichbar und hervorragend angebunden. Diese Vorteile müssen wir in Zukunft stärker herausarbeiten, damit wir mit anderen Kommunen in diesem Bereich im Wettbewerb um Neuansiedlungen nicht ins Hintertreffen geraten. Trotzdem haben wir in unserer Gemeinde nur ein begrenztes Potential für neue Gewerbegebiete und müssen daher darauf achten, die vorhandenen Flächen auch zukünftig bestmöglich zu nutzen und für die Wirtschaft zu erhalten.
Ziel muss es sein, neue Gewerbegebiete auszuweisen und diese Flächen mit zukunftsorientierten Unternehmen und Netzwerken ähnlicher Branchen, die sich gegenseitig unterstützen können, zu füllen. Wir werden keine nachhaltige Wohnbebauung bekommen, wenn wir nicht auch gleichzeitig attraktive Arbeitsplätze schaffen.
Delmenhorst hat eine schöne Innenstadt und Fußgängerzone. Ich wünsche mir gerade dort, in der Innenstadt, mehr Wohnungen. Denn, wer dort wohnt, geht viel häufiger in der Fußgängerzone und dem übrigen Innenstadtquartier einkaufen. Durch den Rückbau der gewaltigen Leerstände im Innenstadtbereich ergeben sich hier große Chancen für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt. Hier müssen wir heute für die nächsten Generationen die Weichen stellen.
Eine gemeinsame Online-Plattform für den Handel in der Innenstadt fördert den “buy local”- Gedanken noch mehr, denn ich möchte die Kaufkraft der Delmenhorsterinnen und Delmenhorster hier bei uns halten. Ich denke hierbei an einen gemeinsamen Onlineshop als viralen Marktplatz mit Lieferservice für alle Delmenhorster Unternehmen — seien es Händler, Essenlieferdienste, Floristen oder auch Buchhandlungen. Es gibt hier ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Durch die hier entstehenden Synergieeffekte werden am Ende alle profitieren.
Persönliche Daten
Bettina S. Oestermann, 50 Jahre
verheiratet, zwei Kinder (11 und 13)
Ausbildung / Abschlüsse
1989 Abitur
1992 Duales Studium an der Fachhochschule für Finanzen NRW; Abschluss: Steuerinspektorin / Dipl. – Finanzwirtin
Studium der Rechtswissenschaften an der WWU Münster/NRW;
2000: Erstes juristisches Staatsexamen- Hochschulgrad: Diplom – Juristin
2018: M.A. Masterstudiengang Kriminologie, Kriminalistik und Polizeiwissenschaft —
Juristische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum
Berufliche Tätigkeiten
bis 2003 Tätigkeit in verschiedenen Bereichen der Landesfinanzverwaltung NRW
zuletzt langjährig in der Oberfinanzdirektion Münster; Fachaufsicht und unterrichtende Tätigkeit
seit 2003 Landesfinanzverwaltung Bremen. Langjährige Tätigkeit als Außenprüferin, Schwerpunkt Umsatzsteuerrecht
seit 2010 Steuerfahndung Bremen; Schwerpunkt Umsatzsteuerbetrug
zusätzlich seit 2016 stv. Gleichstellungsbeauftragte und Personalrätin des Finanzamts Bremerhaven
Gewerkschaftszugehörigkeit
seit 1989
Deutsche Steuergewerkschaft (bis 2017), seit 2017 Gewerkschaft der Polizei
Politische Ämter
1995–2020 Vorsitz- bzw. sonstige Vorstandsämter auf Stadt‑, Bezirks‑, Landes und auf Bundesebene der SPD; Führungspositionen; Beisitzerin im Bundesvorstand der SPD (AfA)
seit 2020: stellv. Vorsitzende der Wählergemeinschaft “Delmenhorster Liste” e.V.
Fraktionsämter
seit 2014 Mitglied des Delmenhorster Stadtrats; 2015–16 stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion
2016 — 2020: Fraktions- und Gruppenvorsitzende der Gruppe SPD & Partner
seit 08.2020: Fraktionsvorsitzende der Delmenhorster Liste
Ämter und Mitgliedschaften durch das Ratsmandat
2016–2020 Vorsitzende des Aufsichtsrats der Stadtwerke Delmenhorst GmbH und der Delmenhorster Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Mitglied im Aufsichtsrat des städtischen Krankenhauses und in anderen Aufsichtsräten
Mitglied des Hauptausschusses (Beigeordnete)
Mitgliedschaften und Zugehörigkeiten
Mitglied der SPD von 1995 bis 2020
Gründungsmitglied und stv. Vorsitzende der Wählergemeinschaft Delmenhorster Liste e.V.
Mitglied des Fechtvereins SV Grün-Weiß Delmenhorst e.V.
Mitglied des SV Atlas Delmenhorst e.V.
Fortbildungen
Führungstraining gehobener Dienst (2002)
Meetings effektiv moderieren (2005)
Kulturenvielfalt im Berufsalltag — Arabische Identitäten (2011)
Ich bin „ganz Ohr“ – Kompetenzen in der Gesprächsführung (2014)
Kommunikation für Führungskräfte – Basisseminar und Aufbauseminar (2015)
Grundlagen wirksamer Führung (2018)
Personalrecht (2020), Bewerbungs- und Auswahlverfahren (2020)
Sozialdemokratische Kommunalakademie (2010)
Politische Kommunikation im Internet (2011)
Grundlagen der Kommunalpolitik (2011)
„Politikerin mit Markenzeichen: Öffentlichkeitsarbeit und kreatives Selbstmarketing“ (2010)
Mentoringprogramm “Kommunalpolitik sucht Frauen” Weser-Ems (2011)
Mein Weg zur Bürgermeisterin — Frauen ins Rathaus (2018)
Fellowship-Programm der Führungsakademie der sozialen Demokratie (2019)
Downloads
Laden Sie hier das komplette Wahlprogramm als PDF herunter
Übrigens: Die gedruckte Version wurde Klimaneutral und auf Recyclingpapier produziert.
Podcast
Sie können hier die verschiedenen Teile hören oder als MP3 herunterladen.