Anträge

Inter­frak­tio­nel­ler und über­par­tei­li­cher Antrag zur Auf­nah­me von bedroh­ten Men­schen aus Afghanistan

Zusammenfassung

Um ein kla­res Zei­chen der Soli­da­ri­tät mit die­sen Men­schen zu set­zen, bean­tra­gen wir, dass die Stadt Del­men­horst sich gegen­über dem Land Nie­der­sach­sen und der Bun­des­re­gie­rung dazu bereit erklärt, zusätz­lich zu bestehen­den Ver­pflich­tun­gen, ein Kon­tin­gent von vor­erst 50 der aus Afgha­ni­stan geret­te­ten bedroh­ten Men­schen aufzunehmen.

Inter­frak­tio­nel­ler Antrag der Frak­tio­nen Del­men­hors­ter Lis­te, Bünd­nis 90/die Grü­nen, die LIN­KE, Freie Wäh­ler und außer­par­la­men­ta­risch der Par­tei “Die PAR­TEI” Kreis­ver­band Delmenhorst

Auf­nah­me von Men­schen aus Afgha­ni­stan in Delmenhorst

Die Erobe­rung der afgha­ni­schen Haupt­stadt Kabul durch die Tali­ban zeigt ein­mal mehr, dass Afgha­ni­stan zu kei­nem Zeit­punkt ein siche­res Her­kunfts­land ist oder in der Ver­gan­gen­heit war. Sehr vie­le Men­schen sind jetzt dort durch die archai­schen Metho­den der neu­en Herr­scher in ihrem Leben bedroht. Die­ses betrifft ins­be­son­de­re Mäd­chen und Frau­en, aber auch die Mitarbeiter:innen unse­rer mili­tä­ri­schen und zivi­len Ein­rich­tun­gen, die dort in den letz­ten 20 Jah­ren für uns gear­bei­tet haben und für unse­re demo­kra­ti­schen Wer­te ein­ste­hen wollten.

Es ist unse­re huma­ni­tä­re Pflicht, die­sen Men­schen zu helfen. 

Um hier ein kla­res Zei­chen der Soli­da­ri­tät mit die­sen Men­schen zu set­zen, bean­tra­gen wir, dass die Stadt Del­men­horst sich gegen­über dem Land Nie­der­sach­sen und der Bun­des­re­gie­rung dazu bereit erklärt, zusätz­lich zu bestehen­den Ver­pflich­tun­gen, ein Kon­tin­gent von vor­erst 50 der aus Afgha­ni­stan geret­te­ten bedroh­ten Men­schen aufzunehmen.

Begrün­dung:

Im lan­gen Som­mer der Migra­ti­on 2015 hat unse­re Stadt gezeigt, dass die sozia­le Infra­struk­tur unse­rer Stadt mit haupt­amt­li­chen Bera­tungs­stel­len, den Nach­bar­schafts­bü­ros, den Fami­li­en­zen­tren und vie­len ehren­amt­li­chen Ange­bo­ten wie die Inte­gra­ti­ons­lot­sen, ehren­amt­li­che Sprach­treffs und Ein­zel­pa­ten­schaf­ten gepaart mit der lan­gen Migra­ti­ons­his­to­rie der Men­schen in unse­rer Stadt geeig­net ist, geflüch­te­ten Men­schen eine neue Per­spek­ti­ve und Inte­gra­ti­on in unse­re Gesell­schaft zu ermöglichen.

Die Hilfs­be­reit­schaft vie­ler Delmenhorster:innen sowie die Exper­ti­se der städ­ti­schen Ein­rich­tun­gen und den Ange­bo­ten und Ein­rich­tun­gen der Wohl­fahrts­ver­bän­de sowie vie­len gemein­nüt­zi­gen Ver­ei­nen bie­tet die Mög­lich­keit, 50 Men­schen aus Afgha­ni­stan auf­zu­neh­men und zu versorgen.

Vie­le afgha­ni­sche Men­schen haben bereits in Del­men­horst ein neu­es, siche­res Zuhau­se gefun­den, enga­gie­ren sich ehren­amt­lich und kön­nen hier als Mul­ti­pli­ka­to­ren dienen.

20 Jah­re lang haben inter­na­tio­na­le Streit­kräf­te und zivi­le Mitarbeiter:innen ver­sucht, in Afgha­ni­stan eine Regie­rung zu eta­blie­ren, die mit gel­ten­den Men­schen­rech­ten ver­ein­bar ist. Nur zwei Wochen nach dem Rück­zug haben die Tali­ban erneut die Macht in wei­ten Tei­len des Lan­des zurück­er­obert, jedoch heu­te poli­tisch und stra­te­gisch erfah­re­ner. Die Bil­der aus Kabul mit den Flucht­ver­su­chen sehr vie­ler Men­schen zeigt auf, wie men­schen­ver­ach­tend das Welt­bild der Tali­ban­macht­in­ha­ber ist.

Alle afgha­ni­schen Men­schen, die die Bemü­hun­gen der inter­na­tio­na­len Streit­kräf­te unter­stützt haben, sind nun bedroht, ihr Leben zu ver­lie­ren. Es ist eben­so men­schen­un­wür­dig, die­se Not zu ignorieren.

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