Wir beantragen die Bildung einer Arbeitsgruppe aus Rat/Verwaltung in Kooperation mit dem Ärzteverein Delmenhorst (Dr. J.Christiansen, U.Dierks), den Hausärzten Delmenhorst (Dr. F. Spiggelkötter) und der Bezirksstelle der KVN Oldenburg (Dr. C. Tietz, Herr Scherbeitz), um zu klären, wie man die drohende Unterversorgung der Stadt Delmenhorst mit niedergelassenen Hausärzt:innen verhindern kann, welche Veränderungen notwendig wären, um Delmenhorst für junge Ärzt:innen interessant zu machen und welche Hilfestellung die Stadt Delmenhorst dabei leisten kann. Die Einbeziehung der niedergelassenen Hausärzt:innen ist hierbei von besonderer Wichtigkeit.
Die Stadtverwaltung wird beauftragt in Zusammenarbeit mit der KVN Oldenburg ein Konzept zu entwickeln, dass die Entwicklung hausärztlicher Versorgung bis 2035 darstellt. Die demografische Entwicklung bei niedergelassenen Hausärzt:innen und die demografische Entwicklung der Stadtbevölkerung sollen hierbei berücksichtigt werden.
Ziel ist es darzustellen, welcher “Status Quo” erreicht sein muss, um die hausärztliche Versorgung in Delmenhorst bis 2035 sicherzustellen. Aus dem vorgelegten Konzept soll hervorgehen, welche Anzahl niedergelassener Hausärzt:innen in den kommenden Jahren gebraucht wird, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen.
Begründung
Aktuell sind in Delmenhorst ca. 32 Allgemeinärzt:innen und hausärztliche Internist:innen niedergelassen. Das bedeutet nach aktuellen Vorgaben des BA für Statistik einen Versorgungsgrad von 94 %. Dies hat zur Folge, dass für über 4.500 Einwohner:innen keine hausärztliche Versorgung sichergestellt werden kann. Schon heute ist es für Delmenhorster Neubürger:innen sehr schwierig, eine Hausärztin / einen Hausarzt zu finden. Ein eventuell gewünschter Arztwechsel in der hausärztlichen Versorgung ist derzeit nicht mehr möglich. Gleichzeitig ist festzustellen, dass aufgrund der Altersverteilung in absehbarer Zeit mehr als 20 % der hausärztlich tätigen Ärzt:innen ohne Praxisnachfolger:in in den Ruhestand gehen werden. Bei einem Patientenstamm von rechnerisch über 2.000 Patienten pro niedergelassenener Ärztin / niedergelassenen Arzt, kommen weitere über 12.000 Einwohner:innen ohne hinreichende hausärztliche Versorgung dazu. Der demografische Wandel in der Ärzteschaft in Korrelation mit dem demografischen Wandel in der Bevölkerung bringen zukünftig massive Versorgungslücken in der hausärztlichen Versorgung unserer Stadt.
Die Folge ist eine Unterversorgung (<75 % der Vorgaben des BA Statistik) hier vor Ort.
Es ist zu klären, welche Hilfestellung seitens der Stadt sinnvoll ist um eine ausreichende Zahl von niedergelassenen, hausärztlich tätigen Ärzt:innen zu sichern und damit die Unterversorgung der Delmenhorster Bürger:innen zu verhindern.