Pressemitteilung der Gruppe DL/P/DL
Starke Zweifel an der Eignung des geplanten Betreibers der neuen Kita in Stickgras
Die Stadt Delmenhorst hat im Rahmen der europaweiten Ausschreibung für den Betrieb der neuen Kindertagesstätte an die “Deine Kindertagesstätte gGmbh” aus Oldenburg vergeben.
Recherchen der Gruppe über diesen neuen Betreiber haben ergeben, dass es sich hier um ein Unternehmen des “Sozialwerk Oldenburg gGmbh” handelt, das wiederum zur “Freien Christengemeinde Oldenburg” gehört. Diese christliche Bewegung zählt zur Strömung der Pfingstkirchen und somit zur evangelikalen Bewegung. Die Taz schreibt u.a. am 23.04.2019 über diese “Kirche”:
“… sei die Stellungnahme zum Thema Homosexualität des Bundes Freichristlicher Pfingstgemeinden, dem die Freie Christengemeinde Oldenburg angehört, empfohlen. In dem zweiseitigen Dokument wird die wortwörtliche Auslegung der Bibel als Referenzpunkt der Pfingstler deutlich: So gäbe es keine wirklichen Homosexuellen, sondern nur „homosexuell fühlende“ Menschen, deren Neigung „veränderbar“ sei. Des Weiteren wird Homosexualität in der Bibel stets mit anderen Sünden in Verbindung gebracht und störe somit die Beziehung zwischen Mensch und Gott. Dass Mann und Frau geschaffen wurden, um sich zu vermehren, ist sowieso klar.”
Auf ihrem Youtubekanal werden u.a. Anleitungen zur Ausbildung als “Gebetskämpfer” verbreitet. Dass diese sogenannte Kirche den klaren Missionierungsauftrag für ihre Mitglieder formuliert, rundet das Bild ab.
Die Aussagen der Geschäftsführung der “Deine Kindertagesstätte gGmbH”, dass es eine inhaltliche Trennung von der “Freien Christengemeinde Oldenburg” gegeben hätte, können wir nicht nachvollziehen. So sind die Internetauftritte der drei Einrichtungen immer noch verbunden, die Vorstände sind teilweise identisch und Ziel der “Deine Kindertagesstätte gGmbH” ist es nach wie vor, “Kinder zum Glauben zu führen”. Siehe Screenshots.
Wir sind der Auffassung, dass eine Gruppierung, die ein klares ideologisches Weltbild, das bestimmte Bevölkerungsgruppen diskriminiert, hat und dieses auch aktiv verbreiten will, nicht geeignet ist, eine Kindertagesstätte in unserer Stadt zu betreiben. Wir wollen keine missionierten Kinder haben, sondern Kitas, die für alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig von Religion, Ethnie und/oder sexueller Orientierung offen stehen müssen, und in denen die Kinder gut und ideologiefrei betreut werden. Wir fordern daher die Stadt auf, die Vergabe aufgrund der offensichtlichen Ungeeignetheit und der mangelnden Zuverlässigkeit des avisierten Betreibers aufzuheben. Bei zukünftigen Ausschreibungen fordern wir die Stadt ferner auf, einen Background Check der Bewerber vorzunehmen, um Fehlbesetzungen von vornherein zu verhindern.